Lebensmittel frisch halten & wiederbeleben – so geht’s!
Richtig gelagerte Lebensmittel halten länger. Auch wenn sie nicht mehr ganz frisch und knackig, sondern lasch, weich oder hart sind, gibt es viele einfache Tipps, um sie “wiederzubeleben” – sie frisch und genießbar zu machen.
Das Frischhalten und Auffrischen funktioniert besonders gut mit pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Pilze und Salat, aber auch mit Produkten wie Brot und Backwaren.
Übrigens: Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) bedeutet nicht, dass ein Produkt danach automatisch schlecht ist. Viele Lebensmittel sind noch lange darüber hinaus genießbar – einfach prüfen, riechen und probieren!
Richtig gelagerte Lebensmittel halten länger
Lebensmittel halten deutlich länger, wenn sie richtig gelagert werden – am besten so, wie sie gewachsen sind. Das bedeutet, dass viele Lebensmittel von Natur aus an bestimmte Bedingungen angepasst sind. Obst, Gemüse und Pilze profitieren davon, wenn sie in der richtigen Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufbewahrt werden. Auch Brot, Salate und andere Produkte bleiben länger genießbar, wenn sie passend gelagert werden.
Beispiele zur Lagerung von Obst:
- Äpfel: Kühl und getrennt von anderem Obst, da sie Ethylen ausstoßen.
- Bananen: Bei Zimmertemperatur, nicht im Kühlschrank.
- Beeren: Locker in einem luftdurchlässigen Behälter im Kühlschrank.
Beispiele zur Lagerung von Gemüse:
- Karotten: In einem feuchten Tuch oder im Gemüsefach des Kühlschranks.
- Kartoffeln: Dunkel, kühl, aber nicht im Kühlschrank (sonst werden sie süßlich).
- Tomaten: Zimmertemperatur, nicht im Kühlschrank (dort verlieren sie Geschmack).
Generell lässt sich Obst und Gemüse, verarbeitet oder geschnitten, auch gut einfrieren, um es länger haltbar zu machen.
Pilze in einem Papierbeutel im Kühlschrank lagern. Möglichst nicht in Plastik (wegen Kondensation).
Salat locker in ein feuchtes Tuch eingewickelt oder leicht angefeuchtet (ohne stehendes Wasser) in einer Box, die etwas Luftzirkulation zulässt, im Kühlschrank lagern.
Kräuter wie Schnittlauch, Basilikum, Petersilie, Koriander können wie Blumen ins Wasser gestellt werden (nicht zu lange und das Wasser regelmäßig wechseln). Basilikum sollte allerdings bei Zimmertemperatur stehen, da es kälteempfindlich ist.
Dill, Thymian, Rosmarin, Estragon, Minze bleiben länger frisch, wenn sie locker in ein feuchtes Tuch gewickelt und in einer luftdurchlässigen Box oder Plastiktüte in den Kühlschrank gelegt werden.
Brote und Backwaren in einem Brotbeutel oder Brotkasten bei Zimmertemperatur lagern, aber nicht im Kühlschrank, da sie durch „Stärkekristallisation“ schneller austrocknen. Zudem lässt sich zu viel Brot oder Semmeln auch gut einfrieren.
Überreifes Obst & Gemüse verwenden
Überreifes Obst wie bräunliche Bananen, weiche Äpfel und anderes Obst kann man leider nicht direkt wieder frisch machen, aber solange es ohne faule Stellen (wegschneiden) ist, kann man die Lebensmittel meist noch gut für viele Rezepte verwenden:
- Apfelmus
- Saft oder Limonade
- Smoothies oder Milchmix (Bananenmilch)
- Fruchtkompott oder Obstsalat
- Müsli/Porridge oder Milchreis mit Obst
- Bananenbrot, Obstkuchen oder Tarte
- Pancakes oder Waffeln mit Obststücken
- Marmelade, Gelee oder Fruchtaufstrich
- Nicecream (aus gefrorenen Bananen)
- Energy Balls (mit pürierter Banane als Bindemittel)
- Fruchtige Saucen für Desserts
- Obstchips (nach Trocknung)
Mit überreifem Gemüse kannst du jedes Gemüsesuppe-Rezept verfeinern.
Verschrumpeltes Gemüse fit machen
Um verschrumpeltes Wurzelgemüse wie Karotten oder Kartoffeln wieder fit zu machen, benötigst du ein bisschen Zeit:
- Fülle eine passende Schüssel es mit eiskaltem Wasser (für besonders gute Ergebnisse evtl. ein paar Eiswürfel dazu).
- Lege das schrumpelige Gemüse über Nacht ins kalte Wasser. und stelle die Schüssel in den Kühlschrank, um den Frische-Effekt zu verstärken.
- Am nächsten Morgen sollten die schrumpeligen Stellen wieder glatt sein.
- Trockne das Gemüse mit einem Küchentuch ab und verwende es möglichst bald, da die Haltbarkeit nach dem Auffrischen verkürzt ist.
Bei weichen Tomaten geht das schneller:
- Lege weiche Tomaten für ca. 15 Minuten in kaltem Wasser ein.
- Falls sie nur etwas weich sind, werden sie danach wieder etwas knackiger.
Achte auf verdorbene Stellen:
Karotten mit schwarzen Flecken: Entferne diese großzügig beim Schälen. Sind die Flecken großflächig oder das Gemüse riecht unangenehm? → Entsorgen!
Tomaten mit fauligen Stellen: Diese unbedingt herausschneiden, da sich Bakterien schnell verbreiten.
Welker Salat wieder knackig und frisch machen
Vor allem Blattsalate wie Kopfsalat, Feldsalat, Rucola oder Lollo-Rosso lassen sich gut wiederbeleben. Eben am besten ganze Salatblätter mit Stil.
- Fülle eine Schüssel oder das Waschbecken mit sehr kaltem Wasser. Noch besser funktioniert es, wenn Du ein paar Eiswürfel hinzufügst.
- Gib den welken Salat hinein und lass ihn für etwa 30 Minuten im kalten Wasserbad. Dadurch nehmen die Zellen wieder Wasser auf und der Salat wird knackig.
- Ein Spritzer Zitronensaft oder Essig im Wasser kann die Frische zusätzlich unterstützen.
- Nimm den Salat aus dem Wasser, lasse ihn abtropfen und trockne ihn vorsichtig mit einer Salatschleuder oder Küchentüchern, um überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen.
- Falls Du den Salat nicht sofort servieren möchtest, kannst Du ihn in ein feuchtes Tuch einwickeln und kurz in den Kühlschrank legen. So bleibt er frisch.
Wichtig: das funktioniert nur bei Salat, der noch nicht komplett matschig ist. Wenn die Blätter schon stark verfärbt oder faulig sind, hilft auch das beste Wasserbad nicht mehr.
Brötchen und Semmeln knusprig machen
Wenn Brötchen oder Semmeln schon ein paar Tage älter, aber noch nicht ganz ausgetrocknet und hart sind, kannst du sie schnell und einfach wieder frisch und knusprig machen:
- Backe die Brötchen oder Semmeln im vorgeheizten Backofen bei ca. 150 °C für 5–10 Minuten auf. Für eine knusprige Kruste kannst Du es die letzten 2 Minuten ohne Folie backen.
- Halte die Brötchen oder die Semmeln kurz unter fließend kaltem Wasser, sodass die Oberfläche leicht feucht wird (aber nicht triefend nass!). Du kannst auch einen Backpinsel oder Deine Hände nutzen, um das Brot rundum mit Wasser einreiben.
- Wenn Du einen Dampfgarer hast, kannst Du das Brot dort für ein paar Minuten auffrischen.
- Alternativ stellst Du beim Aufbacken eine kleine Schale mit Wasser in den Ofen, um Dampf zu erzeugen.
Wenn sie schon zu hart sind:
- Brotwürfel für Suppen oder Salate: Schneide das Brot in Würfel und röste es mit etwas Öl und Gewürzen in der Pfanne oder im Ofen zu knusprigen Croutons. Schmeckt perfekt für Suppen oder zu einen knackigen Salat.
- Arme Ritter: Schneide das Brot in Scheiben und weiche sie in einer Mischung aus Pflanzenmilch, Zucker und Gewürzen (z. B. Zimt) ein. Anschließend in der Pfanne goldbraun braten.
- Brotchips: Dünn schneiden, mit Öl und Gewürzen bestreichen und im Ofen knusprig backen.
- Semmelbrösel: Hartes Brot oder Semmeln reiben oder in einem Mixer zu feinen Bröseln verarbeiten. Diese dann als Paniermehl verwenden oder einfrieren, um sie später zu nutzen.
Trockene Kekse wieder weich machen
Zu trockene Kekse können einfach durch eine Lagerung, zusammen mit etwas geschnittenem Obst, wieder weich gemacht werden:
- Lege die Kekse zusammen mit einer halbierten Apfel- oder Orangenscheiben in einen luftdichten Behälter.
- Lasse sie für mind. 6–12 Stunden stehen. Die Feuchtigkeit des Obstes überträgt sich auf die Kekse und macht sie weicher.
- Ersetze evtl. das Obst nach ein paar Stunden, wenn es zu trocken wird.
- Alternativ kannst du auch eine selbstgemachte Schokoglasur auf die Kekse auftragen oder sie mit Marmelade bestreichen.
Oder tauche die zu harten Kekse doch einfach kurz in warmen Kakao, Kaffee oder Tee. Perfekt für den direkten Verzehr, wenn sie sonst zu hart sind.